Über den eigenen Kirchturm hinaus – “Regio-lokale Kirchenentwicklung“
Kirche befindet sich in einer schmerzhaften Transformation. Die Mitgliederzahlen sinken, die Ressourcen werden knapper und die (mehr werdende) Arbeit wird auf immer weniger Schultern, auch die der Ehrenamtlichen, verteilt. Auf eine Trendwende bei den Seelenzahlen und wieder steigende finanzielle Mittel zu warten und zu hoffen ist sicher kein guter Weg.
Aber Hoffnung gibt es: Wenn man sich einfach die Frage stellt “Wie werden Menschen
Christen?”, öffnet man sich bereits einer anderen Herangehensweise. Nicht vom Problem (weniger Mitglieder), sondern von der Lösung (Ressourcen für den Glauben gewinnen) her zu denken. Wir begreifen unsere geographische/politische/kirchliche Region als den gemeinsamen Raum, in dem wir miteinander Verantwortung tragen für die Weitergabe des christlichen Glaubens – „Regio-lokale Kirchenentwicklung“ (RLKE). Kirche ist ein Mannschaftssport: Kirchliche Arbeitsbereiche und Dienste müssen nicht innerhalb von Gemeindegrenzen gedacht werden. In einer Region wird stärker auf Kooperation geachtet. Nicht jede einzelne Gemeinde muss die ganze Palette an kirchlichen Angeboten stemmen. Aufgrund des Profils jeder Pfarrgemeinde und den Kompetenzen der in ihnen Mitarbeitenden suchen Gemeinden danach, was in welcher Form und wo angeboten wird. Was kann davon als gemeinsame Aktivität geplant werden und was ist dem speziellen Profil einer Gemeinde geschuldet?
Ein Beispiel: Unsere Konfirmand:innen kennen seit zwei Jahrgängen nichts anders als überregionale Aktivitäten (Konfi-Camp auf Burg Finstergrün oder Konfi-Freizeit in Bad Goisern) gemeinsam mit den Konfis aus anderen Gemeinden in anderen Bundesländern. Und die Konfis finden dies Klasse!
Im Gemeindeentwicklungsforum wollen wir beginnen, folgende Fragen für unsere Gemeinde zu beantworten: Was sind unsere Stärken? Was können wir gut? Was ist für uns unaufgebbar? Was können andere besser? Was lassen wir, damit wir mit Freude tun, was wir tun? Wo brauchen andere unsere Hilfe? Was können wir selbstbewusst anbieten? Wie können wir uns als Gemeinde befähigen, um unseren Auftrag, Christen eine Heimat zu bieten und Menschen zu Christen werden zu lassen, besser zu erfüllen. Es wird entscheidend für die zukünftige Gestalt unserer Gemeinde und der Kirche sein, nicht nur einen Rückbau zu verwalten, sondern Neuaufbrüche zu gestalten. Noch können wir gestalten.
Deshalb laden wir zum 1. Gemeindeentwicklungsforum am 29.11.2024 von 17 – 20 Uhr in die Christuskirche Kitzbühel ein. Je mehr Gemeindemitglieder teilnehmen, desto besser können wir unsere Zukunft diskutieren und gestalten.